Monumenta altaica
алтайское языкознание
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  •   Monumenta Altaica / Статьи / К.Х.Менгес

    Zu einigen Problemen der tungusischen Grammatik

    Von K. H. MENGES (Columbia University, New York City)

    II. Das Nominalsuffix -nan/-nän.

    N.N. Poppe macht keinerlei Bemerkungen überdies Suffix; er erwähnt es auch nicht unter den tungusischen Nominalsuffixen. Das Possessivsuffix der 3. pers. sg. kommt nur in der Form -in/-yn vor, nie aber mit ä: *-än; gerade im Barguzin-Dialekt ist es regelmäßig -in. Es muß die Möglichkeit erwogen werden, ob nicht ein Comitativsufiix in diesem verborgen ist. Aber das echt-tungusische Comitativsuffix kommt nie ohne labialen Suffixvokal vor: es lautet -nun/-nun bei Castren und im Sborník Materialov (Сборник материалов по эвенкийскому (тунгусскому) фольклору, сост. Г. М. ВАСИЛЕВИЧ, под ред. Я. П. АЛЬКОРА, изд-во Института Народов Севера при ЦИК СССР, Leningrad, 1936), -nun im Barguzin. Einige Beispiele für dies Suffix aus den Texten: Barguzin :jawǎł atirkānän suručōł, tägōje ōrīnōčōł, „der Teufel ging mit seiner Frau (= der Teufel UND seine Frau gingen), (und) sie luden Leute ein' (Poppe,l.c., p. 25); tari bäje džukčewätin jawǎłvä āhīnanma bučōłwä ilacān, „jener Mann verbrannte sie beide, den toten („gestorben-seienden,' im Tung. plur.: bu-čō-ł-wä „mortuos' da das partie, perf. sich sowohl auf jawǎł wie auf āhīnan bezieht) Teufel UND seine Frau' (26, Ende); udžalītin amardutin suručōn tari bäje atirkānän, „jener Mann (UND) seine Frau gingen hinter ihnen her, auf ihrem Pfad' (31, Mitte); urīnčedžečōtin bidžečōtin džūr akīnan näkūnän bäjel, „es lebten einmal, es waren einmal zwei Männer, ein älterer Bruder und ein jüngerer Bruder' (36); ilan akīnan näkūnän umun āwundzi āwułā-čedžerä - (tułgał), (Rätsel), „drei Brüder haben eine Mütze auf - (Die Füsse des Dreifußes)' (15,13); akīnan näkūnän umun buhät buhäłōčedžerä- (gatahur), „der ältere und der jüngere Bruder haben einen Gürtel an -(Zaun-, Zelt-Pfähle)' (14,5); im Urmý-Dialekt (Ost-Gruppe des Evenki): Er beje bimī akýnačē, nekunečä hùjeldire, „dieser ein Mann seiend (= da dieser ein Mann war), trennten sich der ältere und der jüngere Bruder' (es ist fast unmöglich, diesen Satz genau in der Übersetzung wiederzugeben), Sbornik Materialov, p. 101, l, 49; im Saxalin-Dialekt: Umụsŋinďe kaltaka yēhajan āčyn kụhilčen Čypčykanŋaly, „Umụsŋinde, ohne die (eine) Hälfte seines Auges, begann zu kämpfen mit Čypčykan' (Čypcykān-ŋa hat nicht nur Dissimilation im Suffixanlaut, sondern auch noch Anfügung des Prose-cutivsuffixes -ly), ibid., 115,250/1; im Dialekt von Ajan (Stamm Makagir): tar ŋenekām akýngalyjy bilcā „jene, gekommen seiend, begann, bei ihrem älteren Bruder zu sein (wohnen),' ibid., 222,28, das Suffix -ga ist hier ebenfalls Dissimilationsprodukt -na > -ŋa > -ga, und ihm folgen dann, wie im Dialekt von Saxalin, die Suffixe des Prosecutivus und des reflexiven Possessivs.

    Dies Suffix muß ein Zusammensein oder eine gegenseitige Beziehung ausdrücken. Es scheint kein Kasus-, sondern ein Numerus-Suffix zu sein. Man wäre fast versucht, hierin einen Dual zu sehen, wie er z.B. im Ugrischen - das Ungarische ausgenommen - in der doppelten Dualkonstruktion zur Bezeichnung des paarweisen Vorkommens erscheint: so z. B. im Xanty (Ugro-Ostjakischen) imeŋъn ikeŋъn veļļaŋśn (ļ bezeichnet das laterale l, das m Ostjakischen und Vogulischen vorkommt), „eine Frau (imi) und ein Mann (iki) leben,' mit den Dualsuffixen bei beiden Nomina und dem Verbum (cf. Wolfgang STEINITZ in Языки и письменность народов севера, 1,205, § 26). Dies steht allerdings in offenem Widerspruch zum Gebrauch dieses Suffixes nach ilan „drei;' man könnte andererseits annehmen, daß das Suffix einmal ein nominales Dualsuffix war, in dem die dualische Bedeutung schon in sehr früher Zeit verblaßte. Ich möchte es eher als eine Art Pluralsuffix ansehen, wobei es nicht ausgeschlossen ist, daß es möglicherweise als eine Art von Klassenbezeichnung gedient hat oder noch dient. Denn es ist das gleiche Suffix, das in der Suffixgruppe -nasal/-näsäl, -nahal/-nähäl zur Bezeichnung des Plurals bei Verwandtschaftsbegriffen vorkommt (cf. M. A. Castren's ,Kleine Tungusische Sprachlehre', § 31, Anm. 2), z. B. ači „Vetter,' pl. ači-nasal. Die Gruppe -nasal etc. kann klar in ihre drei Elemente -na, -sa und -l aufgelöst werden : das letzte ist das gewöhnliche tungusische Pluralsuffix, -sa kommt unabhängig von anderen Suffixen nur im Mandzu zur Pluralbezeichnung vor, während es im Evenki immer in Verbindung mit -l auftritt, -sal; und -na kommt allein nicht nur im Barguzin, sondern auch in anderen Dialekten vor, und seinem Gebrauch entsprechend müssen wir ihm kollektive oder korporative Bedeutung zuerkennen. Vergleichsweise sei darauf hingewiesen, daß im Slawischen, besonders im Russischen, die Plurale einer ganzen Reihe von Verwandtschaftsbezeichnungen ursprünglich Collektiva sind, und daß in diesen Fällen der nom. pl. masc. in den Endungen -ья,-'jа, -овья, -ov'ja ein Element -a aufweist. Dies ist wahrscheinlich die regelrechte neutrale Pluralbildung von einem kollektiven singularis neutrius, wie aus den Suffixen *-ьj- und *-ovьj- (< *-ov-ьj-) hervorgeht. Es unterliegt ja wohl auch keinem Zweifel mehr, daß das Suffix -a des nom., acc. pl. ntr. auf dem Gesamtgebiet des Indogermanischen identisch mit dem Suffix -a des nom. sg. fern, ist, daß also der Plural des Neutrum ursprünglich einfeminines Collektivum war. Dies hat eine wichtige Parallele im Semitischen, wo z. B. im Arabischen der „gebrochene Plural (dzam'u-'l-mukassar)' syntaktisch als ein femininer (kollektiver) Singular behandelt wird. Was das Slawische als solches betrifft, so wäre allerdings möglich, daß der russische nom. pl. auf -a nach Analogie mit ursprünglich masculinen kollektiven Piuralen mit dem Element -a (-ja) entstanden wäre, das von dem nom. acc. voc. dualis masc. der alten o-Stämme abstrahiert und in die Kategorie des Plurals zur Bezeichnung des nom. acc. pl. übernommen worden wäre. Aber die Kollektivbildungen im Slawischen scheinen alt zu sein, und deshalb hat die Annahme einer alten Kollektivbildung mit analogischer Sufiigierung des neutralen Pluralelementes, das wohl im Indogermanischen noch lange die Bedeutung einer alten femininen Kollektivität (vgl. das griech. Prädikat im Singular bei neutralem Subjekt im Plural) mitschleppte, die weit stärkere Position.

    Bezüglich der Phonetik muß bemerkt werden, daß das doppelte n, welches immer zu erwarten ist, wenn das Suffix an mit -n auslautende Nominalstämme anschließt, zu einfachem n reduziert wird : atirkānän, näkūnän < atirkān-nän, näkūn-nän, cf . Barguzin, Urulga (zwischen oberem Amur und Silka) bärigän (<Alt-Mongol. bärigän) „Frau des älteren Bruders,' pl. bärigänäsäl Castrén, op. cit.) < bärigän-näsäl.

    Alle Beispiele aus dem Barguzin-Dialekt, wie auch die aus einigen anderen, weisen -n im Anlaut des Suffixes auf. Daß dies n nichts mit dem produktiven Possessivsuffix der 3. pers. sing. -(i)n zu tun hat, wird erhärtet durch den Accus. in akīnan näkūnänmä (36), jawăłwä ahīnanma (26), denn im Tungusischen kommen, wie in einigen finnischen Sprachen (Mordva, Suomi, Lappisch) die Possessivsuffixe hinter den Kasussuffixen, d. h. am Ende des Wortes. Die Funktion dieses anlautenden -n ist nicht klar; möglicherweise ist sie determinierender Natur. Es ist auch möglich, daß das -n seine Entstehung der Analogie mit dem Comitativ-Suffix -nun/-nụn verdankt. Es ist möglich, daß V. I. CINCIUS diese Frage in ihrem Artikel Конечные плавные в тунгусо-манджурских языках (- Die auslautenden Liquidae in den Mandžu-Tungusischen Sprachen), im Jahrgang 1936 der Zeitschrift des Museums für Anthropologie, Archaeologie und Ethnographie der Akademie der Wissenschaften der UdSSR, als Festschrift für BOGORAZ-TAN veröffentlicht, behandelt hat; mir ist die Arbeit aber trotz allen Bemühungen unzugänglich geblieben.

    Im Barguzin kommt ein Beispiel vor, in dem ein Glied einer solchen Verbindung ein Pronomen ist und an Stelle des Suffixes -nan das gewöhnliche Komitativsuffix -nun gebraucht wird: munäwä atirkānnunmäf (= atirkānnun-mä-f, in doppelter Deklination mit Comitativ- und Accusativsuffix + poss. 1. pers. sg.) tīkäł ičenōdōwun minni aminmaf! (31, oben), „gehen wir (imperat./optat; hier ist die 1. ps. pl. statt der 1. ps. sg. gebraucht - sehr ähnlich der russischen Konstruktion) mit meiner Frau weg, um meinen Vater zu sehen' (= zu besuchen, iče-nō-, was Poppe einfach mit посмотреть, posmotréť „ansehen, hinsehen' übersetzt und womit er das Abitivsuffix -nō- übersieht).

    Im Tāloca-Dialekt, am oberen Vitim, kommt dies Suffix in folgenden Beispielen vor: tar-dā baňunāčāl bejänen (Sbornik Materiałov, 160, 30/1) „dieser und der junge Mann gingen ins Bad' (baňu-nā-čā-l, 3. pl. pf. abitiv., von baňu- „baden' << russ, баня báňá „Bad'), wobei der verbale Ausdruck das pl.-Suffix hat. Die russische Übersetzung dieser Stelle ist ungenau. Ein anderes Mal kommt das Suffix in Verbindung mit dem Partitivsuffix vor, das an dieser Stelle essivische Funktion hat (s. u. Abschn. 3): bejäjanen mit ōdžarap (160, 32), „wir werden (1. pers. pl. inclus.) Mann und Frau (= ein Paar), 'in Wirklichkeit besagt die Evenki-Form „Mensch und Mensch,' „Menschen zusammen' oder dgl. In diesem Beispiel widerspricht die Reihenfolge der Suffixe in gewisser Weise der Numerusfunktion des Suffixes -na(n)/-nä(n)/-ne(n), denn im Tungusischen gehen, wie im Türkischen und Mongolischen, die Numerussuffixe den Kasussuffixen voraus. Das Suffix -na(n)/-nä(n)/-ne(n) ist kein echtes Pluralsuffix, sondern bezeichnet einfach das Zusammensein, das zu-einer-Gruppe-Gehören, und eine solche Gruppe kann, wie aus obigen Beispielen ersichtlich, aus nur zwei Personen bestehen. So wird das Suffix in einigen Dialekten bereits seine Numerusfunktion eingebüßt haben und im Sprachbewußtsem mit der großen Zahl der Kasus-suffixe zusammengefallen sein. Sein Gebrauch scheint auf die Bezeichnungen für lebende Wesen beschränkt zu sein. Für die Mehrzahl der tungusischen Dialekte kann das Suffix doch noch als Numerussuffix betrachtet werden, als Suffix eines numerus collectivus, nicht nur wegen seiner semantischen Funktion, sondern auch wegen seiner morphologischen Behandlung, da es in den ineisten Dialekten den Kasussuffixen vorausgeht. Es erhebt sich die Frage, ob im Tungusischen, wo diese verschiedenen Pluralsuffixe vorkommen, der Beginn einer Klassenscheidung der Nomina oder deren Verfall vorliegt. Das Mongolische besitzt ebenfalls eine Varietät von Pluralsuffixen, während in den ältesten türkischen Texten, den Orchon-Inschriften, der Plural nur ganz selten besonders bezeichnet wird, und in solchen Fällen das Suffix -lar/-lär (aus einem alten altaischen Kollektiv-suffix -ar + -l, wie im Tungus.?) als die einzige Bezeichnung des Plurals gebraucht wird. Spuren eines Plural-Suffixes -t und eines kollektiven Plurals oder eher eines numerus collectivus auf -an/-än und -laq kommen im Orxon-Türkischen, Ujgurisehen und bei Mahmūd al-Kāšγari vor.

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